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Also holte ich Fina eine Woche später aus Hamburg ab und sie bezog den neuen Stall bei mir. Dort lernte sie meine beiden Shettys kennen und das klappte alles wunderbar. Allerdings war das auch mit das Einzige... Beim Putzen rempelte sie mich um, beim Spazierengehen zeigte sie keinen Respekt und an Reiten war noch gar nicht zu denken.

Leider wurde ich dann sehr krank und verbrachte meine Zeit und den gesamten Winter 2015/2016 mehr im Krankenhaus und in der Reha.

Während dieser Zeit kümmerte sich eine Freundin und eine Reitlehrerin um Fina und sie fingen langsam an Sie einzureiten und zu longieren.

Im Februar bezogen Fina und die beiden Shettys einen neuen Stall und ich wollte diese Chance nutzen, auch mit ihrer Ausbildung nochmal von vorne anzufangen.
Zwar war ich selbst noch nicht ganz wieder fit und total unsicher, aber ich wollte nun, dass es weitergeht. Durch einen Zufall bin ich an Nadja Maag gekommen und lud sie zu einem Probetraining ein.
Sie kam um die Ecke- eine kleine, zierliche, total sympathische Person und ging mit Fina sofort in die Halle. Dort zeigte sie uns ein paar Übungen zum Grundgehorsam und Fina war total geschockt: da ist jemand, der konsequent durchzieht, was sie angefangen hat. Diese Stunde war wirklich augenöffnend für mich und ich stand sprachlos am Rand. Fina konnte auf einmal Dinge, die ich nie gedacht hätte, dass sie das kann (stehenbleiben ohne angebunden zu sein, abstand halten).

Ab dann kam Nadja regelmäßig und baute mich in ihr Training mit ein. So lernte ich auch alles parallel mit. Fina und ich sind dadurch total eng zusammengewachsen! Ganz viele Dinge, die vorher ein Kampf waren, gingen auf einmal von selbst: putzen ohne rempeln, Hufe geben, führen usw.
Mittlerweile fangen wir an, den kleinen Teufel einzureiten und es macht irre Spaß zu sehen, wie Nadja aus der Zicke ein zuverlässiges Reitpony macht, der ich vertrauen kann.
Im Nachhinein war es sicherlich blauäugig eine junge Stute zu kaufen, ohne wirklich Erfahrung damit zu haben, kein guter Reiter zu sein UND auch noch krank zu werden. Allerdings haben Fina und ich wirklich Glück gehabt, Nadja gefunden zu haben, die uns nun auf unserem Weg unterstützt, Hilfen gibt, ruhig bleibt, mich aufmuntert, konsequent im Umgang mit Fina ist und mir genau das auch immer wieder beibringt, mit uns lacht und total flexibel ist.
Wir haben noch ein gutes Stück vor uns, aber mittlerweile sehe ich, dass das alles zu schaffen ist und freue mich immer auf jeden Stunde mit ihr!

Mein Ziel war es, aus diesem, heute 185 cm (Stm) großem Pferd mit 1-A-Abstammung, ein braves Freizeit-Reitpferd zu machen. Unerfahren wie ich war, habe ich dabei auf viele Stimmen gehört, diversen "guten" Trainern vertraut, und jede Menge Geld investiert, mit dem Ergebnis, dass Chico immer unwilliger, unzufriedener und mittlerweile fast unhändelbar geworden war. Er ließ sich nicht mehr führen, stieg ständig, gelegentlich biss er um sich, im Sattel war er ein Pulverfass und zum guten Schluss rannte er mich einfach um, wobei ich mir zwei Lendenwirbel anbrach. "Last but not least" lahmte er auch noch ohne auf Anhieb ersichtlichen Grund.
Eingehende Untersuchungen ergaben, dass er einfach Wachstumsprobleme hatte, und hoffnungslos überfordert war. Mir wurde empfohlen, ihn erst einmal für einen längeren Zeitraum nur am Boden zu arbeiten, doch wie sollte ich das hinbekommen, wo er doch so bockig, dominant und aggressiv geworden ist... hier war ich hoffnungslos überfordert. Ich wusste einfach nicht mehr weiter, war völlig verzweifelt und suchte nach neuen alternativen Lösungen, denn ich wollte Chico nicht einfach aufgeben.
Der Zufall wollte es, dass im Februar diesen Jahres in unserem Stall ein "Hocking-On-Kurs" von und mit Nadja Maag angeboten wurde. Ohne zu ahnen, dass dies das Beste sein würde, was mir und Chico passieren konnte, meldete ich uns beide zu diesem Kurs an.
Die Art und Weise, wie die Trainerin Nadja mit Pferden umgeht, war für mich völlig neu, doch ich habe schnell gemerkt, dass diese Art genau der Umgang ist, den Chico (und ich) brauchen. Zuerst klärte Nadja die Rangordnung, was für sie trotz ihrer zarten Erscheinung überhaupt kein Problem war. Es geschah einfach mit Hilfe von Körpersprache, Konsequenz und klaren Regeln.
Nachdem dies geklärt war, konnte sie mit Chico Übungen machen, die ich weder vorher kannte, noch erwartet hätte, dass so was mit meinem "Wildfang" möglich ist.
Danach wurde ich am Pferd "trainiert" und es war toll! Nach einigen Übungen tat Chico einfach brav, was er sollte. Ich war hin und weg und happy.
Nach diesem ersten, bereits erstaunlichem Erfolg und einem im Anschluss erklärendem Gespräch entschied ich mich, Nadja als unsere neue Trainerin zu engagieren.
Nun sind es einige Wochen, in denen Nadja regelmäßig mit Chico, mit mir und mit uns beiden zusammen arbeitet und das Resultat daraus ist erstaunlich: mein Pferd lässt sich entspannt am Stick über den Hof führen, es schnapp nicht mehr nach mir und ist viel ausgeglichener und entspannter.
Ich bin sehr glücklich mich für dieses Training bei Nadja entschieden zu haben.
Chico und ich haben noch einen langen Weg vor uns, aber ich bin der festen Überzeugung, dass ich mit Nadjas Hilfe und Unterstützung aus Chico ein braves und sicheres Freizeitpferd machen kann.